Unter Bruxismus versteht man ein Krankheitsbild, bei dem bestimmte Regelgrößen in der Kommunikation zwischen Nerven, Muskeln, Kiefergelenk und Gehirn über eine lange Zeit verschoben wurden. Bruxismus führt zu schmerzenden Kaumuskeln und oder Zähneknirschen (Hypertrophie) mit Kopf- Muskel- und/ oder Kiefergelenksschmerzen, Abrieb der Zahnhartsubstanz, ja sogar Schlafstörungen und Tinnitus sind möglich.
Bei manchen Patienten, die unter Bruxismus und/ oder Kiefergelenksschmerzen leiden, bringen die herkömmlichen Therapien nicht die gewünschte Linderung. Für sie ist die Behandlung mit Botulinumtoxin Typ A (im Volksmund „Botox“ genannt) eine erfolgversprechende zusätzliche, eventuell auch nur vorübergehend notwendige Therapiemöglichkeit.
Botulinumtoxin blockiert an den Nervenenden die Freisetzung von Acteylcholin, einem Botenstoff. Dadurch wird die Erregungsüberleitung auf den Muskel blockiert. Es hat also keine direkte, sondern eine indirekte schmerzstillende Wirkung. Zusätzlich hemmt es die Freisetzung von Eiweißen, die an Entzündungsreaktionen und Schmerzen beteiligt sind. Dadurch wird die übermäßige Empfindlichkeit des Nervensystems reduziert.
Die Idee ist, dass der Schmerzkreislauf durchbrochen wird und das sogenannte stomatognathe System - Zähne, Kaumuskulatur, Kiefergelenk, Zunge - die Chance hat, sich zunächst einmal wieder zu entspannen. Es bekommt dadurch die Gelegenheit für einen Reset, bei dem es die Regelgrößen für Schmerz, Verspannung und Entspannung neu definieren kann. Es handelt sich nicht um eine ursächliche, sondern um eine symptomatische Behandlung.
Bei der Anamnese und Untersuchung wird auf die Kaumuskulatur und die Krankengeschichte mit bisheriger Therapie eingegangen. Eine funktionelle Untersuchung beim Zahnarzt sollte stattgefunden haben, um Störungen mit dem Zusammenbiss auszuschließen. Auch eine entlastende Therapie mit einer Aufbiss-Schiene ist wichtig. Da es verschiedene Formen von Bruxismus gibt, erfolgt hier eine genaue Einteilung und Diagnose.
Nach der Desinfektion wird der Muskelbauch bei zusammengebissenen Zähnen angezeichnet. Dann werden je nach Muskelgröße zwischen fünf und sechs Punkte pro Quadratzentimeter markiert. Vor der Injektion wird eine betäubende Salbe zur Betäubung verwendet, weshalb die Behandlung nicht schmerzhaft ist.
Der Erfolg im Sinne einer Muskelentspannung tritt langsam ein; die volle Wirkung setzt erst nach 14 Tagen ein. Bis eine zusätzliche leichte Gesichtsverschmälerung sichtbar wird, dauert es vier bis sechs Wochen. Die Wirkung hält dann ungefähr drei bis sechs Monate an.
Nebenwirkungen sind meist dosisabhängig und können sich äußern als
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