Artikel 08/07/2022

Brustvergrößerung: neue Möglichkeiten mit modernen PU-Implantaten

Dr. med. Sebastian E. Dunda Plastischer & Ästhetischer Chirurg
Dr. med. Sebastian E. Dunda
Plastischer & Ästhetischer Chirurg
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Die Brustvergrößerung mit Implantaten ist für sich genommen kein neues Thema. Doch hat sich die Auswahl der Implantate im Laufe der Jahrzehnte genauso verändert und vergrößert wie sich auch die Techniken für eine Brustvergrößerung verändert und weiterentwickelt haben.

Verrutschen und Rippling – die Probleme von glatten Implantaten

Das Grundprinzip ist seit jeher das gleiche: Ein mit Silikon gefülltes Implantat wird in die Brust implantiert und vergrößert sie.

Die Empfehlungen der besten ästhetischen Chirurgen der Welt haben sich zu jeder Zeit der jeweiligen Probleme und den vorhandenen Implantaten angepasst. So wurden früher gerne Implantate mit einer glatten Oberfläche implantiert und diese in der Regel auch auf dem Brustmuskel (subglanduläre Lage).

Die Erkenntnis aus der Kombination glatter Implantate und subglandulärer Lage war jedoch verheerend: Viele Implantate sind verrutscht, haben die Position verändert und so zu skurrilen Brustformen mit abstehenden Brustwarzen geführt. Besonders bei schlanken Frauen waren außerdem die Kanten und Wellen der Implantate sichtbar, das sogenannte Rippling.

Zudem entstand ein neues Krankheitsbild: die Kapselfibrose als teilweise massive Verhärtung um das Implantat herum, mit Schmerzen und weiteren Verformungen der Brust.

Neu entwickelte Implantate führen zu neuen Phänomen

Neue Implantate wurden entwickelt. Dieses Mal mit einer rauen Oberfläche und der Vorstellung, dass diese Implantate besser einheilen und weniger verrutschen können. Zudem wurden neue Techniken entwickelt, insbesondere die Platzierung der Implantate in Teilen unter dem großen Brustmuskel (submuskuläre Lage).

Diese beiden Maßnahmen haben in der Tat die Risiken für das Verrutschen der Implantate und die Kapselfibrose deutlich verringert. Stattdessen sind nun neue Phänomen aufgetreten wie beispielsweise sichtbare Kanten am Übergang des eigenen Brustgewebes zu den Implantaten, das ‘Dubble-Bubble’-Phänomen.

Hinzu kommt die Tatsache, dass eine Lage unterhalb des Brustmuskels bedingt, dass der Brustmuskel in Teilen ‘verletzt’ werden muss, die Patientin mehr Schmerzen nach dem Eingriff hat und vor allem für längere Zeit (bis zu 3 Monate) sportlich und im Alltag eingeschränkt ist.

Fortschritt mit Polyurethan-Implantaten

Die neuesten Empfehlungen der bekanntesten plastischen Chirurgen aus Europa ist die Verwendung von Implantaten, die sicher und exakt an der Stelle einheilen, wo sie platziert worden sind, gar nicht verrutschen oder verdrehen können und die Notwendigkeit der ‘Muskelverletzung’ nicht erforderlich ist. Und genau das ist heutzutage möglich!

Es handelt sich um moderne Implantate, die zusätzlich zu ihrer normalen Hülle eine Polyurethan-Beschichtung haben. Diese Beschichtung heilt in der Tat sicher ein und verhindert so ein Verrutschen der Implantate. Diese Eigenschaft macht es möglich, ein solches Implantat auf den Muskel (‘subglandulär’) zu legen und so auch den Muskel zu schonen. Dies bedeutet: weniger Blutungsrisiko in der OP, weniger Schmerzen, schnellere Regeneration und keinerlei Einschränkungen, bereits nach vier bis sechs Wochen.

Auch eine Abzeichnung der Implantatoberfläche wie das rippling ist bei diesen Implantaten deutltich seltener.  Zudem ist bei Polyurethan-Implantaten auch das Risiko der Kapselfibrose noch einmal geringer als bei normalen, texturierten Implantaten. Als einziger Nachteil gilt, dass diese Implantate bei der Entfernung schwieriger zu lösen und zu entfernen sind. Die zahlreichen Vorteile der PU-Implantate überwiegen aber deutlich.

Das Lipofilling als weitere Alternative

Sollte das eigene Brustgewebe eher zu schlaff oder zu dünn sein, um das Implantat auf dem Muskel zu schützen, steht heutzutage mit modernem Lipofilling (‘Eigenfett-Transfer’) eine zusätzliche Option zu dem Implantat zur Verfügung, womit im oberen Bereich der Brust, dem Dekolleté und auch im inneren Bereich der Brüste eine weitere Konturoptimierung geschaffen werden kann.

Wenn Sie Ihre Brustvergrößerung also nach den neuesten Maßstäben und mit modernsten Techniken planen und durchführen lassen möchten, sollte bei Ihrem Plastischen Chirurgen der neue Standard nicht mehr ‘raue Oberfläche’ und ‘in jedem Fall unter dem Brustmuskel’ lauten. Stattdessen sollte es eine individuelle Beratung sein, in der er die Sicherheit und Verlässlichkeit der Polyurethan-Implantate mit der Lage auf dem Brustmuskel anspricht und erklärt.

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