Für die Einbringung gängiger Implantate waren bislang Schnitte von vier bis sechs Zentimeter nötig. Dank einer minimal-invasiven Methode ist es jetzt möglich, die Narbe deutlich zu verkleinern.
Bei der Entscheidung für eine Brustvergrößerung mit Silikonimplantaten stellt sich immer die Frage, über welchen Zugang das Implantat eingebracht wird. Zu den gängigen Zugangswegen gehören die Schnitte in der Unterbrustfalte, in der Achsel oder im Bereich der Brustwarze. Jeder Zugang hat für den Operateur und die Patientin Vor- und Nachteile. Allen gemein aber ist, dass sie eine so wenig wie möglich sichtbare Narbe hinterlassen sollen.
Bei den bislang üblichen Verfahren wird die Tasche, in die später das Implantat eingebracht wird, über einen mindestens vier bis sechs Zentimeter langen Schnitt präpariert. Anatomische Implantate erfordern aufgrund ihrer geringen Verformbarkeit meist sogar größere Schnitte als nicht-formstabile Implantate.
Ohne weitere Hilfsmittel wäre es sonst nicht möglich, insbesondere Implantate mit einem Volumen von mehr als 300 ml soweit zusammenzuknautschen, dass sie schadensfrei in der Tasche platziert werden könnten.
Die Länge des Schnittes und die der daraus resultierenden Narbe konnte bislang nur mit Implantaten verringert werden, die mit Kochsalz gefüllt waren. Zu diesem Zweck wählte man einen Schnitt, der so klein war, dass eine ungefüllte und zusammengrollte Implantathülle hindurch passte, die anschließend mit Kochsalz aufgefüllt wurde. Kochsalzgefüllte Implantate entsprechen jedoch nicht den modernen Anforderungen an ein Brustimplantat und sind deshalb in Deutschland nicht üblich.
Bei Silikonimplantaten war eine minimal-invasive Brustvergrößerung bislang nur über einen Schnitt in der Achselhöhle bekannt. Die erforderliche Präparation der Implantattasche ist jedoch relativ aufwändig, die Übersicht für den Operateur deutlich eingeschränkt und die Platzierung fehleranfällig.
Hinzu kam, dass dieser Zugang mehr und mehr an Bedeutung verlor, seit Achselrasur und trägerfreie Tops im Sommer kaum noch wegzudenken sind. Nichtsdestotrotz ist der Wunsch nach einer möglichst kleinen, kaum sichtbaren Narbe groß. Der narbensparende, minimal-invasive Zugang über die Unterbrustfalte stellt deshalb eine hervorragende Alternative dar.
Bei diesem Verfahren wird über einen kleinen Schnitt in der Unterbrustfalte die Höhle präpariert, in die das Implantat eingesetzt werden soll. Dabei kann das Implantat sowohl vor als auch hinter dem Muskel platziert werden.
Die geringe Größe des Zugangs erfordert viel Geschick und Erfahrung. Aufgrund des geringen Platzangebotes muss das Implantat nämlich von Anfang an optimal positioniert sein. Der Schnitt ist nämlich kaum groß genug ist, um im späteren Verlauf der Operation noch wesentliche Änderungen vorzunehmen. Hinzu kommt, dass sich das Implantat bei dieser Methode nicht einfach von Hand in die Tasche einführen lässt, sondern über eine Tülle eingebracht werden muss.
Trotz des deutlich höheren Aufwandes liegt der Vorteil der Technik unbestritten darin, dass nach der Hautnaht und abgeschlossener Wundheilung eine meist nur ca. ein bis zwei Zentimeter lange Narbe bleibt.
Als Nachteil dieser Methode muss die Einschränkung bei der Implantatwahl angesehen werden. Texturierte, anatomische Implantate sind nur bedingt geeignet, wohingegen runde Implantate mit einer glatten, mikro- oder nanotexturierten Oberfläche besonders gut passen. Hinsichtlich der Größe gibt es bei entsprechender Erfahrung, operativer Fertigkeit und technischer Ausrüstung des Operateurs jedoch keine Einschränkungen.
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