Artikel 01/04/2016

Blutegel - darum helfen sie bei Arthrose

Team jameda
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Die Blutegeltherapie gehört zu den ältesten Heilmethoden der überlieferten Medizingeschichte.

In den letzten Jahren ist sie wieder in wachsendem Ausmaß Bestandteil der Medizin.

Sie wird zum Beispiel in der Versorgung der Replantations-Chirurgie eingesetzt.

Anfang des 20. Jahrhunderts differenzierten Wissenschaftler die ersten Blutegelinhaltsstoffe, die entzündungs-, gerinnungshemmende sowie gefäßerweiternde und zum Teil antibiotische Wirkungen zeigen.

Die Behandlung mit Blutegeln erfährt derzeit neue Akzeptanz

Laut Publikation der RWTH Aachen wurde die Wirkung der Blutegel bei Patienten mit Arthrose des Kniegelenkes untersucht. Hierbei hatte sich gezeigt, dass dies selbst im fortgeschritten Stadium III und IV der Kniegelenksarthrose einen Versuch wert ist.

Bei geringen Risiken und Nebenwirkungen seien beachtliche Erfolge möglich.

Besonders die Schmerzsituation bessere sich, die Behandelten erlangen ihre Beweglichkeit zurück und können ihren Schmerzmittelverbrauch reduzieren. (Friedrich Stock, 2009; Quelle: http://publications.rwth-aachen.de/record/51140/files/Stock_Friedrich.pdf).

Die Blutegel sind zurück

So berichtete die Ärztezeitung 2009 und zitierte Professor Gustav J. Dobos von der Universität Duisburg-Essen.

‘Wenn sonst nichts hilft, helfen oft Blutegel’, meinte dieser. ‘Die Wirkung der Blutegeltherapie setzt nach etwa drei Tagen ein und hält zwei bis drei Monate lang an, das haben auch die Studiendaten bestätigt’.

Der Effekt könne erklärt werden durch Stoffe im Speichel der Egel, unter anderem Gerinnungshemmer, Vasodilatatoren und eine Morphin-ähnliche Substanz.

‘Und ist das Gelenk dann erst einmal wieder schmerzfrei, wird es auch mehr bewegt, was sich ebenfalls günstig auswirkt’, so Dobos.

Erfolgreich eingesetzt werden sie außerdem auch in der Charité Universitätsmedizin Berlin.

Wie erfolgt die Behandlung?

Die Blutegel werden an die entsprechenden Stellen angesetzt, wo sie sich dann festsaugen.

Dies ist mit einem kurzfristigen geringen Schmerz verbunden. In der Folgezeit werden die Wirkstoffe in das Gewebe abgegeben.

Am Kniegelenk werden 4 bis 6 Blutegel benötigt. Eine Behandlung dauert in der Regel 60 bis 120 Minuten.

Welche Behandlungen können behandelt werden?

Indikationen der Blutegeltherapie sind lokale Entzündungen (Gicht, Arthritis) sowie chronische Beschwerden, wie Fibromyalgie, Wirbelsäulenschmerzen und Arthrose.

Insbesondere die schmerzhafte Knie- und Daumensattelgelenksarthrose, aber auch Krampfadern, Geschwüre, Hörsturz, Gürtelrose, Bisswunden und Blutergüsse können behandelt werden.

Mit welchen Nebenwirkungen ist zu rechnen?

Aufgrund der örtlichen Begrenzung gibt es nur wenige Nebenwirkungen.

Zu diesen zählen Juckreiz sowie eine verzögerte Wundheilung, Nachblutungen, lokale Infektionen und Allergien.

Kontraindiziert ist die Therapie vor allem bei Hämophilie- und Anämie-Patienten, Menschen mit Wundheilungsstörungen und diabetischer Polyneuropathie.

Außerdem auch bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK) im Spätstadium, bei Patienten mit Immunsuppression sowie mit Antikoagulation.

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