Team jameda
Frauen sind während und nach einer Schwangerschaft häufig von einer schwachen Blase geplagt. Über Ursachen und Umgang mit der Harninkontinenz informiert die jameda Gesundheitsredaktion in diesem Gesundheitstipp.
Die bei Frauen häufig auftretende Blasenschwäche während und nach einer Schwangerschaft hat ihre Ursache in der besonderen Belastung, die in dieser Zeit auf dem weiblichen Körper ruht. Zum einen werden Muskeln, Sehnen und Bänder durch das Hormon Progesteron elastischer, um dem Ungeborenen Platz zu schaffen und die Geburt durch den engen Geburtskanal zu ermöglichen. Zum anderen drückt das zunehmende Gewicht auf festigende Strukturen wie den Beckenboden, so dass dieser stark gedehnt und überansprucht wird. Die Beckenbodenmuskulatur liegt zwischen Scham- und Steißbein und den Sitzhöckern des Beckens. Sie besteht aus drei Muskellagen, die den Bauchraum nach unten abschließen, den inneren Organen Halt geben und die Schließmuskeln von Harnröhre und After unterstützen. Sind diese Muskelstrukturen ausgeleiert, kann es bei Belastung des Bauchraumes zu tröpfchen- oder auch schwallweisem Abgang von Harn kommen. Diese Belastungsinkontinenz zeigt sich z. B. beim Niesen, Husten, Lachen oder beim Heben von schweren Dingen.
Etwa die Hälfte aller schwangeren Frauen ist während und für einige Zeit nach der Geburt von einer Blasenschwäche betroffen. Meist verschwindet die Inkontinenz mit der Regeneration des Körpers nach der Geburt wieder. Bei 6 % der Frauen bleibt sie bestehen, insbesondere dann, wenn die Blasenschwäche schon vor der Schwangerschaft bestand oder eine Veranlagung zu schwachem Bindegewebe vorliegt. Eine gute Gelegenheit, eine eventuelle Blasenschwäche anzusprechen, ist die erste Untersuchung beim Frauenarzt 6-8 Wochen nach der Geburt. Hier untersucht der Arzt, ob sich das Gewebe des Unterleibs wieder normal zurückbildet.
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