Team jameda
…oder warum \‘Gut\’ und \‘Billig\’ selten zusammenpassen.
In vielen Lebensbereichen hat fast jeder die Erfahrung gemacht, dass Billigprodukte häufig ihren Preis nicht wert sind. Meist ergibt sich eine eingeschränkte Funktionalität, eine geringere Lebensdauer oder ein schlechter Support. Manche Produkte bieten sogar effektiv keinerlei Garantie oder Gewährleistung, da die Hersteller nicht greifbar sind.
Bezogen auf Zahnimplantate und deren Einsatz ergeben sich dabei folgende Gesichtspunkte:
Die Hersteller
Billiganbieter locken mit niedrigen Preisen bei angeblich gleicher Leistung. Den Beweis dafür bleiben sie in der Regel schuldig. Besonders dreist erlebt man dabei Firmen, die das Design eines Premiumherstellers einfach kopieren. Die gleichen (Material-) Eigenschaften weisen diese Plagiate meist nicht auf, bzw. auch hier bleiben die Beweise aus. Geprüfte Studien existieren oft nicht.
Die Implantologen
Fragt man Patienten, was ihnen bei Implantologen wichtig ist, so lautet die Antwort meist,
er soll Erfahrung haben,
er soll das richtige Produkt (Implantat) aussuchen
er soll das in ihn gesetzte Vertrauen nicht missbrauchen
Will nun jemand in den Markt drängen oder Marktanteile dazu gewinnen, so geschieht das auch hier nicht selten über den Preis.
Aber woran will man beim Implantieren sparen? Letztlich kann man an Zeit, Material oder Ausbildung sparen. Spart der Doktor am Honorar, dann begibt er sich auf wirtschaftlich dünnes Eis. Schließlich muss/sollte der Doktor ja auch morgen noch da sein, um Gutes zu tun.
Also sparen an der Zeit:
bei der Beratung?
bei der Planung?
bei der Operation?
bei der Sorgfalt?
bei der Reklamation? (Oh ja, man kann auch Zeit sparen bei etwaigen Reklamationen (\‘Stellen Sie sich nicht so an\’, \‘Das kann man nicht besser machen\’, \‘Darüber wird nicht diskutiert\’)).
Also sparen am Material:
Billigimplantat statt Premiumprodukt
Noname statt Markenware
wissenschaftlich Ungesichertes statt nachgewiesen Bewährtes
Also sparen an der Ausbildung:
Wochenendkurse statt mehrjähriger klinischer Ausbildung
dubiose Schmalspur-Weiterbildungen, die zu nicht geschützten Titeln führen statt abgeschlossener Facharzt- oder Fachzahnarztausbildung
Bemerkenswert ist, dass Patienten bei Implantaten keinerlei Markenbewusstsein entwickeln, obwohl ein Implantat doch in den Körper eingesetzt wird und das dauerhaft. Beim Kauf eines Fernsehers, eines Fahrrades, sogar bei Margarine gibt es ein Bewusstsein für die Marke und die damit verbundene Qualität.
Bemerkenswert ist, dass sich Patienten oft scheinbar völlig uninteressiert in eine Behandlung stürzen. In anderen Lebensbereichen würden zuweilen tagelang Auskünfte eingeholt.
Fazit: Seien Sie wachsam, zeigen Sie sich aufgeklärt, informieren Sie sich, fragen Sie nach.
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