Vielen Patienten haben in der Vergangenheit Laserbehandlungen bei Besenreisern durchführen lassen. Häufig führte die Laserbehandlung jedoch nicht zum gewünschten Ziel. Die Besenreiser konnte nicht ausreichend entfernt werden oder es traten Nebenwirkungen auf.
Was gibt es Neues auf diesem Gebiet?
Wichtig zu wissen ist, das sich die Lasermedizin rasant weiterentwickelt hat und bereits neue effektive Lasersysteme für die Behandlung von Besenreiser zur Verfügung stehen.
Viele Besenreiser - also dünne bis mittelstarke Hautgefäße - können durch neue Lasertechnologien erfolgreich behandelt werden. Insbesondere die flächenhaften feinen Gefäßen, die für die Verödungstherapie mittels Spritze (klassische Verödung) nicht zugänglich sind, können erfolgreich behandelt werden.
Besenreiser sind zwar keine ernsthafte Krankheit, doch viele Menschen empfinden sie als störenden Schönheitsmakel. Dennoch sollte grundsätzlich abgeklärt werden, ob das Venensystem gesund ist. Hierfür wird mittels Ultraschall eine spezielle Untersuchung durch den Phlebologen (Venenspezialisten) durchgeführt.
Wer ist von Besenreisern betroffen?
Fast jede zweite Frau erkrankt in ihrem späteren Lebensabschnitt an Varikose. Dies ist der Fachausdruck für Venenerkrankungen, die sich gewöhnlich in Krampfadern und Besenreisern äußern. Während Krampfadern seit Jahren mit Hilfe der sogenannten Verödungstherapie (Sklerosierung) oder durch operative Maßnahmen erfolgreich behandelt werden können, sind die feinen Gefäße eine Herausforderung. Diese wirken wie blaue Flecken oder sind teilweise als mittelstarke oberflächliche Gefäße netzartig zu sehen.
So werden Besenreiser gelasert
Die Besenreiser liegen meistens sehr dicht unter der Haut. Durch moderne Lasersysteme (z. B. den langgepulsten Nd:YAG-Laser) werden diese Gefäße schonend und gezielt erwärmt. Diese Erwärmung durch den Laser leitet den natürlich Abbau der Gefäße durch den Körper ein. Die äußere Hautschicht wird dabei nicht beschädigt, so dass in der Regel keine Krusten oder Narben entstehen. Der Laser wird von außen auf die Haut gehalten, so dass das Laserlicht durch die Haut auf die Gefäße trifft. Ein Kühlsystem schützt die Hautoberfläche vor Überwärmung.
Die Behandlung ist meist sehr gut verträglich. Die Patienten spüren während der Behandlung von etwa zehn bis 20 Minuten ein leichtes \‘Zwicken\’. Sollte die Behandlung als zu unangenehm empfunden werden, können die behandelnden Ärzte die Einstellung am Lasergerät anpassen oder eine örtliche Betäubung einsetzen (örtliche Betäubung der zu behandelnden Hautareale).
Die Behandlung muss in manchen Fällen ein bis zweimal im selben Areal wiederholt werden. Die genaue Behandlungsdauer hängt von der Ausprägung der Gefäße sowie von der Fläche ab. Der zeitliche Abstand zwischen zwei Behandlungen beträgt durchschnittlich vier Wochen.
Die Einstellung des Laser bedarf viel Erfahrung und einer speziellen Ausbildung. So können mögliche Nebenwirkungen wie beispielsweise Verfärbungen der Haut an den behandelten Arealen nach Möglichkeit reduziert beziehungsweise vermieden werden. Die Behandlung sollte aus meiner Sicht immer durch einen Facharzt mit Lasererfahrung durchgeführt werden. Abzuraten ist von nicht-ärztlichen Behandlungen, denn die Lasertherapie der Haut setzt eine hohe medizinische Ausbildung voraus.
Bei richtiger Behandlung sind lediglich milde Begleiterscheinungen wie Rötungen zu sehen. Da der Laser bei der ersten Behandlung nicht zu hoch eingestellt werden darf, sind Wiederholungen die Regel, um alle Gefäße entfernen zu können. Daher sollte der Patient grundsätzlich wissen, dass die Laserbehandlung nicht in allen Fällen und nicht bei allen Gefäßen erfolgreich ist.
Für den bestmöglichen Erfolg sind explizit Folgebehandlungen eingeplant. Mit anderen Worten: Der erfahrene Laserspezialist muss sich bei jedem Patienten individuell an die optimalen Behandlungsparameter herantasten, da jedes Gefäß und jeder Patient mit unterschiedlichem Erfolg auf das Laserlicht reagiert. Das Prinzip lautet daher \‘Lieber schrittweise die Laserenergie in den einzelnen Lasersitzungen erhöhen, als bleibende Nebenwirkungen wie zum Beispiel leichte Pigmentverschiebungen zu riskieren.\’
Obwohl die modernen Lasersysteme in den vergangenen zehn Jahren sehr viel effektiver geworden sind, kann im Vorfeld nicht versprochen werden, dass alle Gefäße und alle Patienten immer erfolgreich behandelt werden können. Es handelt sich immer um einen individuellen Heilversuch.
Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.
Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.