Artikel 20/12/2018

Behandlung bei Zahnarztangst: Wo kommt die Angst her?

Dr. med. dent. Carsten Oberg Zahnarzt
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Das Wort „Zahnarzt“ läst bei zwei Drittel der Menschen sofort Panik aus. Die Angstzustände gehen von schlaflosen Nächten, über schweißnasse Hände hin zu Phobien, die als psychische Krankheit diagnostiziert werden.

Patienten haben Angst vor Verachtung und Scham - schlechte und kaputte Zähnen senken das Selbstbewusstsein und viele Menschen mit diesen Symptomen trauen sich nicht mehr zu Ihrem Zahnarzt.

Typische Anzeichen der Zahnarztangst

Generell erkennt man Zahnarztangst, wenn Zahnarztbesuche ständig herausgezögert und verschoben werden. Ängstliche Patienten geraten in Panik, egal in welchem Zusammenhang das Wort „Zahnarzt“ erwähnt wird. Für Umstehende bleiben solche Reaktion häufig unbemerkt, denn der Betroffene selbst hat mit den Symptomen zu kämpfen und versucht sie zu verstecken. Schweißausbrüche und klebrige Hände werden zum Begleiter, die Nächte werden schlaflos und die Gedanken drehen sich rund um die Uhr um das eine Thema. Die Nervosität vor einem Zahnarzttermin kann so groß sein, dass Patienten keine Nahrung mehr zu sich nehmen oder an Übelkeit leiden.

Die ganze Situation spannt sich immer mehr an, je näher der Termin rückt. Nervlich sind Angstpatienten schon häufig vor dem Betreten der Zahnarztpraxis am Ende, sie sind gereizt und reagieren unkontrolliert. Vor lauter Nervosität kommt es auch zu erhöhtem Harndrang, wodurch jeder Gang zur Toilette als kleine Erleichterung gesehen wird. In schlimmen Fällen der Zahnarztphobie kann es sogar zur Ohnmacht kommen, sei es vor einem Zahnarztbesuch oder direkt in der Praxis.

Wo kommt die Angst überhaupt her?

Gründe hat man als Angstpatient viele, um einen Zahnarzttermin jahrelang vor sich herzuschieben, aber wissen Sie wo Ihre Angst herkommt? Haben Sie als Kind schon schlechte Erfahrungen bei einem Termin gemacht und die Situation hat sich fest eingebrannt? Es kann auch sein, dass erst Ihr letzter Besuch eine schlimme Erfahrung für Sie war. Entweder war die Behandlung schmerzhaft, der Erfolg blieb aus oder Sie haben sich falsch verstanden gefühlt.

Wiederum besteht die Möglichkeit, dass Sie in Ihrem Umfeld „Horror-Geschichten“ über Zahnärzte hören und dadurch wird die eigene Angst gepusht. Hilfreich ist es, wenn Sie bei solchen Gesprächen die Runde kurzzeitig verlassen oder einfach erwähnen, dass Sie diese Geschichte nicht hören möchten.

Behandlung von ängstlichen und schmerzempfindlichen Patienten

Im Umgang mit Angstpatienten ist es wichtig, als Zahnarztpraxis einen Raum zum Wohlfohlen zu schaffen. Der Patient muss sich vor allem aufgehoben und angenommen fühlen. Schamgefühle für schlechte Zähne braucht man beim Zahnarzt nicht zu haben, denn die Behandlung findet vorwurfsfrei und einfühlsam statt. Sie können sich auch einmal in Ihrer Nähe umschauen, ob es eine Zahnarztpraxis speziell für Angstpatienten gibt. Sie sind nämlich mit Ihren Gefühlen nicht alleine - viele Menschen scheuen den Gang zum Zahnarzt.

Dabei sind regelmäßige Kontrolltermine wichtig, um Krankheitsherde schon im Keim zu ersticken und ohne große Eingriffe dagegen vorzugehen. Schon vor dem Zahnarztbesuch können Sie am Telefon erzählen, wovor genau Sie Angst haben und was Ihnen Sorgen bereitet. Mitarbeiter und behandelnde Zahnärzte können sich somit gezielt auf Sie vorbereiten - Sie können sich in Hände von Spezialisten begeben.

Lachgas für Angstpatienten

Für die Behandlung von ängstlichen und schmerzempfindlichen Menschen eignet sich die Sedierung mit Lachgas. Das Gasgemisch Distickstoffmonoxid dient zur Beruhigung und wirkt schon innerhalb weniger Minuten. Über eine Nasenmaske nimmt der Patient das Gas auf. Dank dem schwachen Dämmerzustand kommt es zur Entspannung, das Schmerzempfinden wird herabgesetzt und der unangenehme Würgereiz wird unterdrückt.

Somit ist es möglich, die Behandlung für Angstpatienten angenehm zu machen. Nach dem Eingriff können Sie ohne Wartezeit oder eine Begleitperson nach Hause gehen. Sie haben die Behandlung positiv in Erinnerung und können Ihre Angst und Schmerzempfindlichkeit vielleicht schon beim nächsten Besuch ablegen.

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