Zahnschmerzen sind eine sehr unangenehme Erfahrung und bedürfen einer schnellen und effektiven Therapie. Um die Schmerzen zu nehmen und den Zahn zu retten, muss zuallererst überprüft werden, was die Ursache für die Schmerzen ist. Dabei gibt es im Grunde zwei mögliche Ursachen.
Bakterien scheiden Säuren aus und zerstören so die Zahnhartsubstanz, es entsteht eine Karies. Kommen die Bakterien mit ihren Säuren in die Nähe des Zahnnervs, so kann dieser anfangen weh zu tun. Hier hilft in der Regel nur noch, die Karies zu entfernen und den Zahn mithilfe einer Füllung und einer Krone wiederherzustellen. Sollte der Nerv durch die Säuren bereits stark geschädigt sein, so reicht dies leider nicht aus, um die Schmerzen zu nehmen. In diesem Falle muss eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt werden.
Dabei wird der geschädigte, entzündete Nerv möglichst vollständig entfernt und der verbleibende Nervenkanal anschließend gefüllt.
Wartet man bei einer Karies zu lange, so kann der entzündete Nerv absterben. Die Schmerzen gehen dann kurzzeitig weg. Jedoch können nun Bakterien in den Zahn eindringen und sich im Zahn vermehren. Sie produzieren Giftstoffe, die dann wieder zu einer Entzündung und zu Schmerzen führen. Diese Schmerzen treten vor allem beim Draufbeißen auf den Zahn auf. Auch in diesem Fall muss eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt werden. Das Ziel ist jedoch nicht, den Nerv zu entfernen, denn diesen gibt es nicht mehr. Das Ziel ist vielmehr die Beseitigung möglichst vieler Bakterien in den Wurzelkanälen, damit diese keine Giftstoffe mehr produzieren können.
Calciumhydroxid ist ein weißes Pulver, welches mit Wasser angemischt wird und einen hohen pH-Wert von 11 bis 12 hat. Bei einer Wurzelkanalbehandlung dient es als Hilfsmittel, um mit Hilfe des pH-Wertes verbliebene Bakterien zu eliminieren. Der Großteil der Bakterien wird mit Hilfe von unterschiedlichsten feinen Nadeln aus den Kanälen entfernt.
Durch zusätzliche Spülungen der Kanäle werden weitere Bakterien beseitigt. In der Regel verbleibt ein kleiner Rest Bakterien an schwer zugänglichen Stellen. Hier kommt das Calciumhydroxid zum Einsatz. Es wird in cremig-flüssiger Form in die Kanäle eingebracht und dient dort als Desinfektionsmittel.
In der Regel ist es sehr gut verträglich und völlig unbedenklich. Seine stärkste Wirkung hat Calciumhydroxid in den ersten Tagen. In der Regel wird das Calciumhydroxid für ein bis zwei Wochen in den Kanälen belassen, bis die Wurzelkanäle endgültig abgefüllt werden. Calciumhydroxid sollte somit als bioverträgliches Hilfsmittel zur Desinfektion an infizierten Wurzelkanälen angesehen werden. Es ist jedoch kein Ersatz für eine mechanische Reinigung.
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