Im Laufe eines Lebens durchlaufen der Körper und auch die Brüste einen ständigen Veränderungsprozess. Auslöser dafür sind zum Teil die natürliche Alterung, aber auch persönliche Gewebeveranlagungen. Auch starke Gewichtsabnahme und Schwangerschaften mit Stillzeiten können Ursachen dafür sein, dass sich Volumen, Festigkeit und Größe der Brüste verringern.
Die Augmentationsmastopexie ist die Kombination aus Bruststraffung und der Erhöhung des Brustvolumens durch Implantate oder Eigengewebe. Sie ist vor allem dann empfohlen, wenn eine Kombination aus Hautüberschuss und wenig Drüsengewebe vorliegt. In diesen Fällen bietet eine Brustvergrößerung alleine keine Sicherheit für ein ästhetisches und dauerhaftes Ergebnis. Eine zusätzliche Straffung der überflüssigen Haut ist notwendig.
Dieses kombinierte Verfahren aus Brustvergrößerung und -straffung nennt man Augmentationsmastopexie. Die Besonderheit besteht darin, dass mit der Vergrößerung und der Straffung zwei entgegenwirkende Methoden eingesetzt werden, um ein gemeinsames Ergebnis zu erzielen.
Ziel der Augmentationsmastopexie ist die Rekonstruktion der ursprünglichen Brustfülle mit einer gleichzeitigen Straffung der Haut. Das gesamte Dekolleté wirkt danach frischer und attraktiver und die Brüste haben passend zur Körperform die richtige Position, ebenso die Brustwarzenvorhöfe. Die Narbenbildung soll so gering wie möglich und nach sechs bis zehn Monaten unauffällig sein.
Eine exakte Diagnose und ein ausführliches vertrauensvolles Beratungsgespräch sind unerlässlich, um eine effektive Operation vorzubereiten. Dadurch werden die Voraussetzungen für einen gewebeschonenden Eingriff und einen langfristigen Erfolg geschaffen.
Bei der präoperativen Planung geht es im Wesentlichen um die Festlegung der besten Operationsmethode. In der direkten klinischen Untersuchung erfolgt die Einstufung des Ptosisgrades (Ptosis = Hängen der Brüste), die Feststellung der Volumenverteilung sowie die Erhebung zusätzlicher anatomischer Parameter.
Aber auch die realistische Erläuterung der postoperativ zu erzielenden Ergebnisse und eine Aufklärung über Nachwirkungen und Folgebehandlungen der Operation sind wichtige Bestandteile der Beratungsgespräche.
Welche Operationstechniken eingesetzt werden, hängt stark von den individuellen Voraussetzungen ab: Die Ausgangssituation der Brust, Hautstruktur und -beschaffenheit, die gewünschte Größe und Form, die anatomischen Voraussetzungen und eventuell bereits erfolgte Operationen sind wichtige Faktoren. Natürlich werden auch die Wünsche der Patientinnen in die Entscheidungsfindung deutlich einbezogen.
Folgende Methoden der Augmentationsmastopexie stehen zur Verfügung:
Periareoläre Exzision
Bei nur geringer Absenkung des Brustwarzenvorhof-Komplexes ist unter Umständen nur eine minimal-straffende Anhebung notwendig. Eine halbmondförmige periareoläre Exzision kann für die gewünschte Straffung ausreichend sein. Zusätzlich wird vom unteren Vorhofrand eine Brustvergrößerung mit Implantaten erzielt.
Zirkumareolare (und vertikale) Exzision
Die zirkumareolare Exzision wird um den Warzenvorhof rundherum geführt. Damit wird nur eine mäßige Bruststraffung erzielt. Sie ist für Patientinnen mit schlauchförmigen Brüsten und/oder deutlich vergrößerten Vorhöfen geeignet. Diese Art der Bruststraffung wird mit einer Brustvergrößerung durch Implantate kombiniert, die über einen Schnitt um den gesamten Brustwarzenhof eingesetzt werden.
Die Kombination von zirkumareolarer und vertikaler Exzision kann in geeigneten Fällen unter Einbindung eines Implantats eine bessere Straffung mit Anhebung des Brustwarzenvorhofs ermöglichen.
Vertikale und horizontale Exzision
Ist die hängende Brust bei Patientinnen stärker ausgeprägt, kann eine größere Anhebung des Brustwarzenvorhof-Komplexes mit effektiverer Straffung notwendig werden. In diesen Fällen ist eine vertikale und ergänzende horizontale Exzision sinnvoll.
Bei der Augmentationsmastopexie ist es von entscheidender Bedeutung, dass der Operateur alle notwendigen Methoden und Schnitttechniken kennt und über eine große Erfahrung durch eine Vielzahl bereits ausgeführter Operationen verfügt. Erst das versetzt den Arzt in die Lage, aus der Diagnostik die richtigen Operationsmethoden abzuleiten und sicher sowie effektiv umzusetzen.
Die ausgewählte Praxis muss nicht nur Hygienestandards im High-End-Level übertreffen, sondern zusätzlich über modernste Diagnose- und Operations-Technologien verfügen. Eine gute Erreichbarkeit und eine hohe Servicequalität sind ebenfalls wichtige Faktoren für die Praxisauswahl.
Wichtig sind auch die Unterstützung und Beratung bei der Auswahl geeigneter Implantate. Empfehlenswert ist immer der Einsatz von hochwertigen Implantaten bewährter Hersteller, zum Beispiel aus Silikongel.
Neben der Form und der gewünschten Optik der Brüste sind weitere Parameter zu berücksichtigen und in das operative Gesamtkonzept der Operation zu integrieren:
Für die Operation hat jeder ästhetische Operateur aufgrund seiner Erfahrungen eigene, sich leicht unterscheidende Vorgehensweisen entwickelt. Der OP-Ablauf kann sich deshalb nicht nur aufgrund der eingesetzten Methode, sondern, auch durch die Vorgehensweise des operierenden Arztes unterscheiden.
Für die Augmentationsmastopexie ist eine Vollnarkose sinnvoll. Die eigentliche OP-Zeit dauert normalerweise ca. zwei bis drei Stunden. Mindestens eine Übernachtung in der Praxis bzw. Klinik nach der Operation ist unumgänglich, ein Fadenzug aber nicht notwendig.
In den ersten Tagen nach der Operation kann es zu Schmerzempfindungen kommen, die meist schnell abklingen. Patientinnen müssen nach der Operation für ca. vier Wochen einen Kompressions-BH tragen und für eine oder mehrere Kontrolluntersuchungen bereit sein. Die Gesellschaftsfähigkeit tritt nach ca. drei bis fünf Tagen ein, die Arbeitsfähigkeit nach ca. ein bis zwei Wochen. Auf Sport muss für vier bis sechs Wochen verzichtet werden.
Das gewünschte Ergebnis der Operation liegt nach ungefähr einem Jahr vor.
Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.
Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.