Artikel 01/02/2010

Schöne Augen

Team jameda
Team jameda
augenlid-augenlidkorrektur

Die Unterschiedlichkeit der Behandlungstechniken lässt sich besonders am Beispiel der Augenlider erläutern:

Ober- und Unterlider weisen in ihrer Anatomie entscheidende Unterschiede auf: Während das Unterlid auf der Wange ‘reitet’, fällt das Oberlid zum Schließen des Auges nach unten. Im Unterlid findet sich ein Knorpel, der das Lid stützt. Im Oberlid fehlt eine vergleichbare Stützung des Lides. Auch die Folgen der nachgebenden Hautspannung sind für das Ober- und Unterlid verschieden. Im Unterlid kann es zur Ausbildung sogenannter ‘Tränensäcke’ kommen. Es ist aber auch möglich, dass eine übermäßige Faltenbildung bzw. Kräuselung der Haut beklagt wird. Im Oberlid wird in der Regel weniger die Entstehung einer Vielzahl kleiner Fältelungen in der Haut beklagt, sondern die Ausbildung einer einzelnen großen Hautfalte. Eine derartige Faltenbildung kann so große Ausmaße annehmen, dass der Augenarzt die Entfernung derselben empfiehlt, damit wieder mehr Licht in das Auge fallen kann und der Sehnerv nicht verkümmert. In diesem Moment spricht man von einer ‘medizinischen Indikation’.

Operationen an den Augenlidern erfordern viel Erfahrung vom Operateur: Ein besonderes Augenmerk ist auf die extrem dünne und damit sehr empfindliche Haut der Lider zu legen. Insbesondere darf es als Folge eines operativen Eingriffes auf keinen Fall zu einer Perforation der Lidhaut kommen. Die Folge wäre u. a. im Unterlid ein sogenanntes Ektropium, ein Umkippen der Lidkante nach außen oder eine zu starke Absenkung und Verziehung derselben nach unten. Im Oberlid sind die Risiken geringer, da lediglich für wenige Tage der Lidschluss erschwert sein kann.

Jede medizinische Behandlung bedeutet ein Risiko. Dies gilt besonders für operative Maßnahmen. Am geringsten sind die Risiken bei der Behandlung mit dem ultrahochgepulsten Laser (kosmetischer CO2 Laser). Bei diesem Verfahren wird lediglich die oberste Schicht der Haut flächig verdampft. Dadurch verkürzen sich die Kollagenfasern in der Haut bis zu 30% und die Spannung kehrt in die Haut zurück. Weil die Haut der Augenlider besonders dünn und empfindlich ist, muss in diesem Bereich mit sehr geringer Energie gearbeitet werden. Nach eigener Erfahrung kann es sogar ausreichen, die Unterlidhaut nur punktweise zu ‘beschießen’.

Üblicherweise wird das Lid jedoch ‘gerafft’. Zu diesem Zweck wird die Haut von der darunter liegenden Muskulatur gelöst und der überschüssige Anteil entfernt. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass für das Erschlaffen der Augenlider auch die unter der Haut befindliche Muskulatur mitverantwortlich ist. Diesem Phänomen soll die transkonjunktivale Blepharoplastik gerecht werden. Diese sehr invasive Operationsmethode, die der Autor bereits vor 15 Jahren in den USA erlernte, wird nun auch in Deutschland zunehmend bekannt und angeboten. Bei dieser Methode wird unterhalb der oben bereits erwähnten Knorpelspange im Unterlid ein tiefer Schnitt mit dem chirurgischen Laser gesetzt. Dadurch wird das tief liegende Gewebe einschließlich Muskelschicht mit der darüber liegenden Haut nach innen gezogen.

In der Routine bieten wir die Korrektur der Augenlider ambulant in diversen Variationen an: Klassischer Weise wird mit dem Skalpell operiert. Wird der Laser gewählt, ist die Gefahr einer Nachblutung wesentlich geringer, da die Wundränder bereits beim Schnitt verschweißt werden. Die örtliche Betäubung der Augenlider ist, wie auch beispielsweise die Nasenspitze, besonders schmerzhaft. Deshalb empfehlen wir, die Operation im Tiefschlaf (Analgosedierung) durchführen zu lassen (s. Artikel Jameda Experten-Ratgeber vom 27.8.2009).

Die ambulante Betreuung nach der Operation richtet sich danach, ob der chirurgische Laser gewählt wurde oder nicht. Das in klassischer Weise mit dem Skalpell operierte Lid pflegen wir 24 Stunden mit einem Druckverband zu versorgen. Nach 5-8 Tagen werden, häufig zweizeitig, die Fäden entfernt und nach 10 Tagen sind auch alle Hautverfärbungen abgeklungen. Wurde die Haut mit dem kosmetischen Laser behandelt, ist nach etwa 3-4 Wochen mit der Normalisierung der Haut zu rechnen.

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