Team jameda
In Deutschland werden jährlich ca. 150.000 Knie-, ca. 200.000 Hüft- und ca. 10.000 Schultergelenke durch ein Kunstgelenk ersetzt. Die steigenden Implantationszahlen sind u.a. auf die stetig alternde Bevölkerung zurück zu führen. Denn jedes menschliche Gelenk unterliegt mit den Jahren einem natürlichen Verschleißprozess bei dem sich der Gelenkknorpel abnutzt. Diesen Prozess bezeichnet man als Arthrose. Besonders häufig davon betroffen sind das Knie-, Hüft- und Schultergelenk. Nicht immer lassen sich die Beschwerden mit konservativen Maßnahmen dauerhaft erfolgreich therapieren. In solch einem Fall sollten die Möglichkeiten eines Gelenkersatzes in Erwägung gezogen werden. Denn abhängig vom betroffenen Gelenk und dem Ausmaß des degenerativen Schadens, ermöglicht ein defektorientierter Gelenkersatz wieder eine schmerzfreie Mobilität!
Die Materialien der Prothesenanteile bestehen stets aus hochwertigen Titanlegierungen. Daran fixiert - fest oder beweglich - sind zusätzlich Komponenten (Inlay) aus Kunststoff (Polyethylen).
Im Kniegelenk unterscheidet man drei Gelenkkompartimente. Sind alle drei geschädigt, spricht man von einer Pangonarthrose. Ist nur das Kniescheibengelenk geschädigt, nennt man dies retropatellare Arthrose. Von einer medialen Arthrose spricht man, wenn die innere Seite des Gelenks betroffen ist - im Gegensatz zur lateralen Arthrose, bei der die Außenseite geschädigt ist.
Ist der Knorpel lediglich in einem Gelenkkompartiment verbraucht, kommt ein künstlicher Teilersatz in Frage wie beispielsweise ein unicondylärer Oberflächenteilersatz (Hemischlitten) der Innen- oder Aussenseite. Vorderes und hinteres Kreuzband müssen hierfür intakt, der seitliche Bandapparat muss stabil sein. Die Operation kann dabei minimal-invasiv mit kleinem Schnitt und knochensparend durchgeführt werden. Das beschleunigt die Heilung. Der beidseitige (bicondyläre) Oberflächenersatz ist ein sehr bewährtes Verfahren bei Arthrose des gesamten Kniegelenks. Bei einem ausgeprägten X- oder O-Bein kann aufgrund der geschädigten Bänder eine gekoppelte Scharnierprothesen in Betracht gezogen werden. Nach zehn Jahren hält die Prothese noch bei mehr als 90 von 100 Patienten. Entscheidend: Die Komponenten des Kunstgelenks müssen exakt positioniert und Verletzungen der Weichteile gering gehalten werden.
Bei einer Arthrose des Hüftgelenks spricht man von Coxarthrose. Da hier immer beide Gelenkpartner (Hüftpfanne und -kopf) betroffen sind, müssen beide Anteile künstlich ersetzt werden. Aufgrund der kräftigen Muskulatur am Hüftgelenk musste diese bisher zum Einbringen des künstlichen Gelenks abgelöst und im Anschluss wieder angenäht werden. Neue minimal-invasive Verfahren ermöglichen jedoch eine muskelschonende Implantation der Prothesenkomponenten über eine natürliche Muskellücke! Großer Vorteil der minimal-invasiven Verfahren ist ein geringerer Blutverlust, weniger Schmerzen und eine deutlich beschleunigte Rehabilitation nach der Operation. Abhängig von der Knochenqualität werden die Prothesenkomponenten zementfrei oder zementiert im Knochen verankert.
Die Arthrose des Schultergelenks (Omarthrose) kann sehr schmerzhaft und funktionseinschränkend sein. Sind zusätzlich zum Knorpel auch die umgebende Muskulatur (Rotatorenmanschette) verschlissen, so ist kaum mehr eine Beweglichkeit des betroffenen Armes über die Horizontale möglich. Mit einem - dem Defekt angepassten - künstlichen Schultergelenk kann die Funktion und Schmerzfreiheit zuverlässig wieder hergestellt werden. Unterschiedlichste Prothesentypen (anatomische Prothese, Oberflächenprothese, inverse Prothese) stehen dabei zur Verfügung und haben sich über viele Jahre mittlerweile bei zahlreichen Patienten bewährt.
Die schmerzhafte Einschränkung der Mobilität und die damit einhergehende Reduktion der Lebensqualität, welche durch eine fortgeschrittene Arthrose des Schulter-, Hüft- oder Kniegelenks verursacht sind, können durch einen defektorientierten Gelenkersatz zuverlässig wieder hergestellt werden. Die umfassende Untersuchung und Beratung bei einem Spezialisten kann sie dabei über ihre individuellen Therapiemöglichkeiten informieren.
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