Team jameda
Die Angst vor dem Zahnarzt kann schwerwiegende Folgen haben, denn wenn die Zähne nicht regelmäßig untersucht werden, kann das Krankheiten hervorrufen, die nicht nur den Mund, sondern den ganzen Körper betreffen.
Schon am Tag zuvor können Sie schlecht schlafen und Ihnen wird übel. Sie spüren womöglich körperliche Reaktionen wie Herzrasen, Schwitzen oder das Zittern Ihrer Muskulatur. Welche Gedanken machen Ihnen Angst? Jeder fürchtet sich ein wenig, aber Ihre Angst ist massiver. Wovor haben sie Angst und woher kommt sie?
Erinnern Sie sich an Ihre Eltern, die auch Angst vor dem Zahnarzt hatten, und erwarteten Sie daher Unangenehmes? Auch Freunde und Bekannte berichteten Ihnen über ähnliche angsteinflößende Episoden? Erlebten Sie dann später selbst ebenfalls eine langwierige schmerzhafte Behandlung?
Fühlten Sie sich ausgeliefert? Litten Sie später so sehr unter dieser Machtlosigkeit und diesem Kontrollverlust, dass Sie sich in Zukunft nie wieder so einer Situation aussetzen wollten?
Fortan verschoben Sie Behandlungstermine, obwohl Sie Zahnschmerzen hatten. Da Sie aber Angst vor weiteren Schmerzen hatten und sich auch über den Zustand Ihrer Zähne schämten, wurde es zu einem Teufelskreis. Aus Monaten des Terminverschiebens wurden Jahre.
„Die Zahnschmerzen waren mal schlimmer mal weniger präsent, ich nahm Spüllösungen gegen Mundgeruch und dachte mir, es hätte einen positiven Effekt auf die erkrankten und schmerzenden Zähne. Das war ein Trugschluss, denn eines Morgens wachte ich mit einer dicken Backe auf und ein Auge war zugeschwollen.“
So oder ähnlich dürfte der eine oder andere Patient empfunden haben, bevor er schließlich doch in die Praxis kam.
Ein erstes Ziel ist es, eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen und lange aufklärende Gespräche zu führen, bevor der beste Behandlungsweg individuell zur Aussicht gestellt wird. Ein Praxisteam kann geschult mit diesen besonderen Patienten umgehen und nimmt die Menschen mit ihren Ängsten ernst. Somit soll es auch ein Anliegen sein, angstauslösende Faktoren zu vermeiden.
Ein Empfangs- und Wartebereich sollte keinesfalls kalt und steril gestaltet werden, sondern darf warm und anders sein, als man es vermuten würde. Der Geruch in der Praxis kann beruhigendes ätherisches Lavendelöl sein. Außerdem können Kopfhörer während der Behandlung angeboten werden, um das Turbinengeräusch zu dämpfen.
Ängstliche Patienten erhalten dieselbe gute Behandlung, wie nicht phobische Patienten. Dabei helfen je nach Schweregrad der Angst verschiedene Behandlungsansätze.
Zunächst gibt es angstlösende Verfahren, wobei vor der Behandlung gezielte Angst lösende Medikamente eingesetzt werden können. Außerdem steht auch der Dämmerschlaf zur Verfügung, bei dem unter Aufsicht eines Anästhesisten Medikamente über eine Infusion gegeben werden können.
Es gibt aber auch nicht medikamentöse Verfahren, die eine gute Behandlung ermöglichen. Einige Ärzte haben eine Ausbildung in der klinischen Hypnose und nütze dieses Verfahren vor allem bei Kindern, die besonders zugänglich darauf reagieren können. Außerdem kann eng mit Psychotherapeuten zusammengearbeitet werden, die äußerst wirksam Einfluss auf ein positives Behandlungsergebnis nehmen können.
Außerdem stehen auch klassische Schmerz-ausschaltende Verfahren zur Verfügung, bei denen die sensiblen Nerven chemisch blockiert werden. Dies kann lokal an Ort und Stelle mit einer zahnärztlichen Spritze erfolgen. Sie kann in seltenen Fällen bei starken Infektionen und Entzündungen nicht wirksam sein. In solchen Fällen steht das Verfahren der Intubationsnarkose zur Verfügung, was aber nicht prinzipiell das Mittel der Wahl sein sollte, wenn schonendere Verfahren zur Verfügung stehen.
Es gibt aber auch nicht medikamentöse Schmerz reduzierende Verfahren, die nach der Sanierung sehr wirksam zum Einsatz kommen. Dazu zählt die Akupunktur und auch autogenes Training. Die transkutane Muskelstimulation, bei der leichte elektrische Reize über die Haut an die Muskulatur weitergegeben werden, hat ebenfalls positiven Einfluss auf die Genesung und Anpassung an die neue Situation im Mund. In diesem Fall ist die Zusammenarbeit mit einem entsprechend ausgebildeten Krankengymnasten sehr hilfreich.
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