Der Großteil der Patienten hat mindestens einmal im Leben Karies. Die Zahnkrankheit zählt immer noch zu den häufigsten Krankheiten der Welt. Verbesserte Mundhygiene, regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen oder zahnärztliche Prophylaxe drängen sie jedoch vor allem in den Industrieländern immer mehr zurück. Stattdessen tritt allerdings immer häufiger die Wurzelkaries auf. In diesem Beitrag erfahren Sie, was die Zahnkrankheit ist und wie sie behandelt werden kann.
Eine fortgeschrittene Kronenkaries ist an den bräunlichen Karieslöchern an den Zähnen zu erkennen. Das tritt erst auf, nachdem Zahnbelag längere Zeit nicht gründlich von den Zähnen entfernt wurde. Darin enthalten sind Bakterien, die den Zucker in Lebensmitteln in Säure umwandeln, die wiederum die Zähne angreift. Mediziner sprechen dabei von einer Demineralisierung des Zahnschmelzes.
Damit dieser Vorgang unterbrochen werden kann, müssen die bräunlichen Kariesstellen vom Zahnarzt oder von der Zahnärztin in der Regel gründlich gebohrt werden. Anschließend wird die Stelle mit einer Füllung aus speziellem medizinischem Kunststoff oder Zement aufgefüllt, sodass sich die Bakterien nicht erneut an der betroffenen Stelle ausbreiten können.
Diese einfache Behandlung der Kronenkaries sichert den Zahnerhalt. Zusammen mit anderen zahnärztlichen Behandlungen zur Vorsorge (Prophylaxe) können Zähne so bis ins hohe Alter haltbar sein. Ohne regelmäßige Kontrollen oder gründliche Mundhygiene entstehen aber leicht andere Beeinträchtigungen oder Erkrankungen, die Karies auch an den Zahnwurzeln auftreten lassen.
Dazu kommt es besonders häufig mit zunehmendem Alter. Einige Zahnmediziner gehen sogar davon aus, dass diese Wurzelkaries mit dem demografischen Wandel in der Zukunft zur bestimmenden Kariesform werden kann.
Während eine klassische Karies den Teil oberhalb des Zahnfleischs betrifft, ist mit einer Wurzelkaries der Teil des Zahns betroffen, der in der Regel unterhalb des Zahnfleischs liegt. In manchen Fällen kann das Zahnfleisch aus verschiedenen Gründen nicht komplett über der Zahnwurzel liegen.
Die Zahnwurzel ist üblicherweise durch den Zahnzement geschützt. Bakterien können ihn mit ihren Stoffwechselprodukten allerdings ebenso zerstören wie oben an den Zahnkronen. Dazu haben sie viele Möglichkeiten – zum Beispiel durch unbehandelte Kronenkaries und schlechte Mundhygiene.
Eine weitere Ursache für Wurzelkaries kann eine Parodontitis (Parodontose) sein. Diese Entzündung des zahnstützenden Gewebes im Zahnfleisch wird auch durch eine mangelnde Mundhygiene und falsches Zähneputzen begünstigt. Dabei weicht das Zahnfleisch zurück und legt die Zahnhälse frei.
Das ist der Teil der Zähne, der in der Regel schon durch das Zahnfleisch verdeckt ist und zwischen Zahnkrone und Zahnwurzel liegt. Durch das fehlende Zahnfleisch und die Entzündung der Parodontitis ist dieser Teil des Zahnes besonders gut angreifbar für Bakterien. Dadurch kann sich die Karies im Bereich der Zahnwurzel bilden.
Erste kariöse Beschädigungen können ausgeschliffen und poliert werden. Nicht erreichbare Zahnwurzeln oder -hälse können außerdem geglättet werden, damit die Zahnpflege für Patienten einfacher wird. Fortgeschrittene Wurzelkaries erfordert wie im Kronenbereich wiederherstellende Therapien. Je nach Lage der Karies gehören dazu Füllungen aus zum Beispiel Kunststoffen oder Kompositen. Sie fügen sich optisch unauffällig in die Zähne ein und verhindern, dass sich die Karies erneut an den betroffenen Stellen ausbreitet.
Neben der direkten Behandlung sind alle Maßnahmen empfehlenswert, die sonst ebenso zur Vorsorge dienen. Sie beginnen bei der Mundhygiene mit der Nutzung von fluoridhaltigen, aber wenig abtragenden Zahnpasten. Außerdem sind unterstützend regelmäßige Professionelle Zahnreinigungen empfehlenswert, damit auch schwer erreichbare Stellen an den Zähnen gereinigt werden.
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