Ein Aufbau der Frontzähne mittels Komposit (hochästhetischer keramikverstärkter Kunststoff) ist ein minimalinvasiver zahnärztlicher Eingriff. Das bedeutet, dass die Zahnhartsubstanz größtmöglich geschützt wird. Es wird hauptsächlich additiv gearbeitet. Der Kunststoff wird dabei an die Zähne angeklebt (Adhäsivtechnik).
Anwendungsgebiete
Neben der Verschönerung der Frontzähne ist ein Frontzahnaufbau ebenfalls zum Schutz der Schneidekanten sinnvoll. Aufgrund von Bruxismus, also starkem Knirschen, Pressen und dem natürlichen Abrieb der Zähne werden diese mit dem Alter immer kürzer. Im Oberkiefer werden die Zähne hauptsächlich von der Gaumenseite abgerieben und brechen dann nach vorne ab. Dadurch wirken die Zähne kantig und ungerade. Den Zähnen sieht man im Oberkiefer den Abrieb von hinten sehr lange nicht stark an.
Je mehr die Gaumenseite jedoch abgerieben wird, desto mehr splittert auch die frontale Fläche der Frontzähne ab. Dadurch wirken die Zähne dann erst im späteren Verlauf des Abriebs kürzer. Um das Abbrechen der vorderen Zahnfläche zu verhindern, kann man mittels Frontzahnaufbau den Zahn von hinten verstärken und dem Kürzerwerden entgegenwirken. Im Unterkiefer ist es genau umgekehrt. Dort werden die Frontzähne auf der Vorderseite abgenutzt.
Ein Frontzahnaufbau kann auch zur Verbesserung der Funktion sinnvoll sein. Ist sie eingeschränkt, kann dies auf lange Sicht zu Problemen im Kiefergelenk und zu Verspannungen führen. Vor allem die Eckzähne sind sehr wichtig für die Zahnführungen. Sind diese zu kurz, können sie ihrer Funktion in der Seitwärtsbewegung nicht mehr nachkommen.
Mit einem Frontzahnaufbau können die Schneidezähne somit wieder ihrer natürlichen Führungsfunktion nachkommen und langfristig Kiefergelenksbeschwerden und Verspannungen verhindern oder bessern.
Für einen Frontaufbau wird keine Betäubung benötigt. Das liegt daran, dass hauptsächlich nur aufgebaut werden muss. Die scharfen, zerstörten Kanten des Zahnes müssen lediglich mittels eines Polierers geglättet werden. Daraufhin wir der Zahn für den Aufbau vorbereitet. Zunächst wird der Zahn konditioniert und dann der Klebstoff aufgetragen und ausgehärtet. Nun kann mit dem Aufbau begonnen werden.
Der Kunststoff wird nun in kleinen Schichten auf den Zahn aufgetragen und ausgehärtet. Dabei wird der Aufbau schon bestmöglich in der gewünschten Form aufgebracht. Ist die gewünschte Länge und Form erreicht, muss der Aufbau mittels Polierer perfektioniert und die Übergänge zum Zahn anpoliert werden. Das Ziel ist, dass man nach Beendigung des Aufbaus den Übergang vom natürlichen Zahn zum Aufbau mit bloßem Auge nicht mehr sehen kann.
Die Haltbarkeit eines Frontzahnaufbaus hängt sehr stark vom Patienten ab. Der Aufbau ist, genauso wie der natürliche Zahn, täglich einem Abrieb ausgesetzt. Daher kann es sein, dass nach einigen Jahren ein neuer Frontaufbau notwendig wird. Die genaue Zeit ist sehr vom Patienten abhängig.
Knirscht der Patient stark, vor allem in der Nacht, kann dies problematisch sein. In solchen Fällen ist nach dem Frontaufbau eine Knirscherschiene indiziert. Sie ist in solchen Fällen sowieso ratsam, da sie nicht nur den neuen Aufbau, sondern auch die Kiefergelenke, die Kaumuskulatur und die anderen Zähne schützt.
Das ist sehr von der persönlichen Wahrnehmung des Patienten abhängig. Sind die Zähne verfärbt und stört dies den Patienten, so kann man vor einem Frontaufbau immer die Zähne bleichen. Ist die Zielfarbe erreicht, kann man den Frontaufbau an die neue Farbe perfekt anpassen.
Das Bleichen der Zähne nach einem Frontzahnaufbau ist nicht empfehlenswert, da der Aufbau an die aktuelle Zahnfarbe angepasst wurde und nach dem Bleichen nicht mehr hundertprozentig zu der neuen Zahnfarbe passt.
In vielen Fällen kann ein Frontzahnaufbau eine kostengünstigere, zeitsparende und minimalinvasivere Alternative zum teuren Veneer sein. Für ein Veneer muss der Zahn in der Regel beschliffen werden und in einem Labor müssen Keramikschalen hergestellt werden. Die Herstellung dauert mindestens zwei Wochen. In dieser Zeit muss der Patient ein Provisorium aus Kunststoff tragen. Die Keramikschalen werden hinterher in einem ähnlichen Verfahren an den Zahn angeklebt.
Sind nur minimale Veränderungen der Zähne gewünscht, können die Wünsche des Patienten mit einem Frontzahnaufbau häufig leicht gelöst werden. Im Falle von großen Füllungen ist ein Aufbau aus reinem Kunststoff jedoch manchmal nicht mehr empfehlenswert.
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