Menschen im Gesundheitswesen haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Um Patienten einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen, stellt jameda Herrn Dr. phil. Dirk Klapperich interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Heilpraktiker für Psychotherapie.
jameda: Herr Dr. phil. Dirk Klapperich, was hat Sie motiviert, Heilpraktiker für Psychotherapie zu werden und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?
Herr Dr. Klapperich: Bestärkt von der Familie, von Freunden und Kollegen traf ich vor fünf Jahren die Entscheidung, meine Leidenschaft und Begabung zum Beruf zu machen: Hilfe für Menschen, die eine psychische Herausforderung zu meistern haben.
Durch meine vorherige Tätigkeit als TV-Journalist habe ich viele interessante Persönlichkeiten kennengelernt und tiefe Einblicke in die menschliche Psyche bekommen. Vor diesem Hintergrund bildete sich ein Spezialgebiet heraus: Burnout in der Medienbranche und in der Startup-Szene. Es erschüttert mich, dass so viele junge, motivierte und leistungsfähige Menschen in den Burnout geraten.
Mit der Corona-Pandemie trat ein neues Erkrankungsgebilde in Erscheinung: Corona-Stress – dazu zähle ich belastende Erfahrungen wie Homeoffice, Homeschooling, Lockdown, Impfdiskussion, Ansteckungs- und Existenzangst. Die Arbeit an der eigenen Resilienz ist in solchen Fällen von elementarer Bedeutung.
jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?
Herr Dr. Klapperich: Ich verstehe meinen Tätigkeitsschwerpunkt als Lebenshilfe. Burnout, Anpassungsstörungen, Trauererscheinungen und Paarprobleme finden nicht im luftleeren Raum statt, sondern ereignen sich in unserem Alltag. Sie beeinträchtigen die Lebensqualität des Klienten massiv. In schlimmen Fällen zeigen sich die psychischen Belastungen zusätzlich über körperliche Symptome.
Doch wie in einer Nebelbank sehen die Betroffenen keinen Ausweg. Ich leiste Hilfestellung in dieser Situation – der rote Faden meiner Behandlung: Klarheit, Ordnung und Perspektive!
jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?
Herr Dr. Klapperich: Es gibt sogar zwei Vorbilder! An erster Stelle kommt Viktor Frankl. Sein Lebenslauf und die von ihm entwickelte Logotherapie haben mich von Beginn an inspiriert.
An zweiter Stelle steht für mich Irvin D. Yalom, der wohl einflussreichste noch lebende Psychoanalytiker in den USA. Voller Demut habe ich seine Bücher gelesen. Die Art und Weise, wie er Psychotherapie betreibt, sind für mich Ansporn, um täglich an mir zu arbeiten und besser zu werden.
jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?
Herr Dr. Klapperich: Sicherlich ist die Beratung des Klienten über Videochat eine Erleichterung, wenn die allgemeine Situation so schwierig ist wie in der Corona-Pandemie.
Dennoch bin ich der Meinung, dass die Heilbehandlung eine Sache von Angesicht zu Angesicht ist. Denn viele körperliche Reaktionen werden im Gespräch über die Video-Technik nicht transportiert. Beide Seiten, Heilpraktiker und Klient, sind in der direkten Situation authentischer.
jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?
Herr Dr. Klapperich: Die größte Herausforderung in meinem Tätigkeitsbereich ist der zeitnahe und niedrigschwellige Zugang zu professioneller psychologischer Hilfe bei steigender Nachfrage in unserer Gesellschaft.
Dabei sehe ich die Heilpraktiker für Psychotherapie als wertvolle Ergänzung und Alternative zum klassischen Hilfsangebot der Krankenkassen.
jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?
Herr Dr. Klapperich: Ich bin eher der besonnene, sachliche Typ. Im Umgang möchte ich der Begleiter des Klienten sein. Mir ist es wichtig, dass die Betroffenen unter meiner Hilfestellung nach und nach selbst den Weg aus ihrer problematischen Lage finden.
Bei mir werden keine Luftschlösser gebaut, sondern realistische Ziele abgesteckt. Nur so lässt sich ein nachhaltiges Ergebnis erzielen. Mein Bestreben, dem Klient authentisch gegenüberzutreten, kommt offenbar gut an.
jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?
Herr Dr. Klapperich: Es erfüllt mich immer wieder mit großer Dankbarkeit und Hochachtung, wenn mir Klienten Einblicke in ihr tiefstes Innere gewähren – dazu gehören eine große Portion Mut und viel Vertrauen!
jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Dr. Klapperich: Im Praxisalltag bin ich bestrebt, stets professionelle Distanz zu den mir geschilderten Dingen zu halten – sowohl in meinem als auch im Sinne des Klienten. Dies gelingt natürlich mal besser und mal schlechter.
In meinen Erinnerungen ist die Geschichte einer jungen, gebildeten und attraktiven Mutter aus gutbürgerlichen Verhältnissen präsent: Sie war aufgrund einer psychischen Blockade nicht in der Lage, ihr neugeborenes Kind zu lieben. Darunter hat sie sehr gelitten. Da ich selbst Vater von zwei Kindern bin, hat mich dieser Fall emotional tief berührt.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Dr. Klapperich: Mir kommt spontan eine alte Weisheit der Benediktinermönche in den Sinn: Zeit braucht Zeit!
Um es bildlich zu formulieren: Nehmen Sie den Fuß vom Gaspedal des Lebens – Körper und Psyche werden es Ihnen danken. Wir brauchen in unserem schnelllebigen Alltag Inseln der Ruhe, Phasen der Langsamkeit und Momente der inneren Einkehr.
Im Vollgas auf der Überholspur des Lebens zu rasen, macht auf Dauer krank.
Meine Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie habe ich über die Paracelsus Schule in Berlin absolviert. Nach bestandener Prüfung vor dem Gesundheitsamt Steglitz-Schöneberg erfolgte der Start in die Selbstständigkeit mit der Praxis MELARES.
Bei meiner Heilbehandlung profitiere ich sehr von den Erfahrungen, die ich in meinen Studienjahren und während meiner Zeit als TV-Journalist sammeln durfte. Als zweifacher Familienvater und Ehemann stehe ich mitten im Leben!
Die Praxis MELARES befindet sich im Berliner Südwesten und ist gut mit allen Verkehrsmitteln erreichbar. Ich teile mir die Räumlichkeiten mit einem Heilpraktiker, der sich auf Chirotherapie konzentriert. Aufgrund der großzügigen Raumsituation stellt die Behandlung auch in Corona-Zeiten unter den aktuellen Hygiene-Bestimmungen kein Problem dar.
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