Team jameda
Arbeiten Muskeln und Gelenke des Kauapparates nicht optimal zusammen, können Zähneknirschen, Kopf- und Nackenschmerzen auftreten. Welche einfachen Hausmittel gegen die Beschwerden einer Craniomandibulären Dysfunktion helfen, lesen Sie in diesem jameda Gesundheitsspecial.
Erste Anzeichen einer CMD (Craniomandibulären Dysfunktion) sind oft nächtliches Zähneknirschen und morgendliche Kopf- und Kiefergelenksschmerzen. Auch verspannte Muskeln im Schulter- und Nackenbereich, Schwindel, Ohrgeräusche, Kieferknacken und Zungenbrennen treten auf.
Als Ursache für die gestörte Funktion des Kauapparates kommen Zahnprobleme und falsche Körperhaltungen in Frage. Auch Stress, Schlafstörungen und Depressionen können zu Beschwerden im Kieferbereich führen.
Bei CMD passt der Zahnarzt eine Kunststoffschiene an, die der Patient nachts wie eine Zahnspange trägt. Sie polstert die Zahnreihen gegeneinander ab und verringert Abrieb und Verformung der Zähne durch Pressen und Knirschen. Zusätzlich behandelt der Zahnarzt Karies und Zahnfehlstellungen. Auch schlechtsitzende Prothesen werden angepasst.
Der Orthopäde verordnet Physiotherapie, um Fehlhaltungen zu korrigieren bzw. Verspannungen zu lösen. Auch Schuheinlagen können helfen, das Zusammenspiel des Bewegungsapparates zu optimieren. In der Akutphase sind manchmal entzündungshemmende Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac hilfreich.
Die Homöopathie empfiehlt, je nach individuellen Symptomen, die Einzelmittel Cina, Cuprum, Nux vomica und Phytolacca. Nach Dr. Schüssler hilft Magnesium phosphoricum bei Verspannungen und Schmerzen.
Hausmittel können akute Symptome einer CMD lindern und die ärztliche Therapie unterstützen. Sie haben in der Regel keine Nebenwirkungen. Schwerwiegende körperliche und seelische Störungen können sie aber nicht beheben.
Hausmittel überbrücken die Zeit bis zum nächsten Arzttermin. Viele Ärzte empfehlen sie auch ausdrücklich. Bringen häusliche Maßnahmen keine Besserung oder sogar eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes, sollten sie aufgegeben und die Behandlung sollte dem Arzt überlassen werden.
1. Den Kauapparat schonen
Kaumuskulatur und Kiefergelenke sollten in akuten Phasen nicht belastet werden. So verzichtet man auf schwer zu beißende Lebensmittel wie harte Brotrinde und Rohkost wie Karotten, Selleriesticks oder Äpfel. Alternativen sind hier gegartes Gemüse, Suppen, Püree und Kompott. Nüsse können in geriebener Form zum Müsli gegeben werden. Zähe Lebensmittel wie sehniges Fleisch oder gummiartiges Brot sind ebenfalls ungeeignet. Auch Kaugummikauen unterlässt man, da es die Kaumuskulatur stark beansprucht.
Langes Sprechen und verkrampfte Gesichtshaltungen wie Dauerlächeln fördern Verspannungen im Kieferbereich. Zahnärztliche Behandlungen, z. B. Implantatanpassungen, Weisheitszahneingriffe oder eine Parodontitis-Behandlung, sollten in akuten Phasen verschoben werden.
2. So helfen Ihnen Wärme und Kälte
Wärme fördert die Durchblutung und entspannt verkrampfte Muskeln. Für den Nacken- und Schulterbereich eignen sich Wärmepflaster, Kirschkern- oder Dinkelkissen und Fangopackungen, am besten als anatomisch geformte Nackenauflage. Mit einer Rotlichtlampe kann der Kieferbereich bestrahlt werden. Ein warmes Bad lässt den gesamten Körper entspannen, durchblutungsfördernd wirken Zusätze von Rosmarin, Wacholder, Ingwer und Senfsamen, bei Stress und innerer Anspannung eignen sich Lavendel und Melisse.
Liegt dagegen eine akute Entzündung mit Rötung, Schmerzen und Schwellung vor, ist Kühlung angezeigt, z. B. durch
3. Entspannung finden
Der Alltag ist oft so schnelllebig und fordernd, dass man das eigenen Stresslevel nicht spürt. Hier geben einige Minuten in einer entspannten Sitzhaltung mit geschlossenen Augen die Möglichkeit, in sich hineinzuhorchen und unangenehme Körperhaltungen, Verspannungen und Schmerzen bewusst wahrzunehmen. Methoden der aktiven Entspannung wie Yoga, Autogenes Training, Atemübungen oder Progressive Muskelentspannung nach Jacobson erlernt man am besten in einer Gruppe unter fachkundiger Anleitung. Rücken-, Nacken- und Kopfmassagen lockern verspannte Muskeln. Ein paar Tropfen Pfefferminz auf die Schläfen einmassiert helfen bei Kopfschmerzen.
Stressfaktoren sollte man reduzieren. Dazu gehören beispielsweise ein übervoller Terminkalender, schwelende Konflikte, Lärmbelastung, Reizüberflutung und Perfektionismus.
4. Richtig schlafen
Wer ausreichend schläft, kann sich geistig und körperlich erholen. Auch bei CMD sollten Matratze, Kopfkissen und Schlafhaltung vor allem Rücken, Schultern, Nacken und Kieferbereich stützen und entlasten. Günstig für eine entspannte Kiefermuskulatur ist die Rückenlage, in der ein Nackenstützkissen die Halswirbelsäule stabilisiert.
5. So beüben Sie Ihre Kiefermuskulatur
Lockerer Unterkiefer: Ihr Unterkiefer befindet sich in seiner normalen Position, wenn die Lippen sich berühren, die Zähne jedoch nicht. Dabei liegt Ihre Zunge locker und breit hinter der oberen Zahnreihe.
Geschmeidige Mundöffnung: Öffnen und schließen Sie Ihren Mund mehrmals vor einem Spiegel. Achten Sie auf eine langsame und fließende Bewegung des Unterkiefers. Die Öffnung sollte möglichst groß sein. Beim Schließen sollen sich nur die Lippen berühren.
Anspannen und Entspannen I.: Legen Sie die Finger Ihrer rechten Hand seitlich an den Unterkiefer. Nun bewegen Sie den Unterkiefer nach rechts, gleichzeitig halten Sie mit der Hand dagegen, so dass sich die Zahnreihen nicht gegeneinander verschieben. Einige Sekunden halten, dann entspannen und die Seite wechseln.
Anspannen und Entspannen II.: Legen Sie den Handrücken unter das Kinn. Während Sie Ihren Unterkiefer nach unten drücken, hält Ihre Hand der Bewegung entgegen. Auch hier einige Sekunden halten und dann entspannen.
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