Artikel 04/06/2013

Morton Neurom: Ursache und Therapie des Mittelfußschmerzes (Metatarsalgie) (Teil 1)

Dr. med. Thomas Schneider Orthopäde & Unfallchirurg, Akupunkteur, Sportmediziner
Dr. med. Thomas Schneider
Orthopäde & Unfallchirurg, Akupunkteur, Sportmediziner
morton-neurom

Das Morton Neurom ist eine spezielle Vorfußerkrankung, die mit einem geschwollenen und entzündeten Nerv im Fuß einhergeht. Der Begriff Neurom steht allgemein für eine gutartige Nervenschwellung (Neurom). Der Nerv im Vorfuß wird durch spezifische Überlastungen gereizt und schwillt an. Stechende Fußschmerzen (Metatarsalgie) und Taubheit meist im Bereich der 3. und 4. Zehe sind die Folge.

Wer leidet unter dem Morton Neurom oder Metatarsalgie?
Für Frauen zwischen 15 und 50 Jahren gehört der Schmerz im Vorfuß (Metatarsalgie, Morton Neurom) zu den häufigsten Fragestellungen für den Fußspezialisten. Meist zeigt sich das Morton Neurom erstmals im Alter zwischen 40 und 50 Jahren. Schmerzen im Vorfuß treten bei Frauen bis zu fünfmal häufiger auf als bei Männern. Patienten über 65 Jahren leiden zu über 35% unabhängig von ihrem Geschlecht an Metatarsalgien, also Vorfußschmerzen. Unter den männlichen Patienten sind häufig Laufsportler betroffen: Ausdauerläufer mit einer allgemein hohen Belastung des Vorfußes erleiden am häufigsten eine Metatarsalgie. Tänzer und Tänzerinnen - vor allem im Ballett - haben ebenfalls eine spezifische Mittelfußbelastung, die leicht schmerzhaft werden kann und zu Nervenveränderungen führen kann.

Symptome des Morton Neuroms
Gehen wird mit Morton Nerom mühsam. Die maximal mögliche Gehstrecke ist stark eingeschränkt. Die Patientinnen wollen sich unter Belastung hinsetzen, ihre Schuhe ausziehen und Ihre Füße ausruhen. Oft lässt der Schmerz durch Entlastung und eine Fußmassage auch schnell wieder nach. Der für das Morton Neurom typische Schmerz im Vorfuß ist also belastungsabhängig. Der Schmerz wird von den betroffenen Patientinnen oft als brennend oder stechend beschrieben. In Einzelfällen kann das Morton Neurom als Ursache des Vorfußschmerzes sogar mit Krämpfen einhergehen. In vielen Fällen ist das Morton Neurom weniger schmerzhaft, sondern hat diffusere Symptome. Patientinnen berichten dann von einem dumpfen Druckschmerz: ein Gefühl, als hätten sie eine Murmel im Schuh. Meist tritt der Schmerz nur einseitig auf, nur selten in beiden Füßen gleichzeitig.

Wie entsteht das Morton Neurom?
Einer der Hauptauslöser des Mittelfußschmerzes ist die Schuhmode. Hohe Absätze und schmale, spitz zulaufende Modeschuhe verändern die Abrollbewegung und überlasten die Bänder und Sehnen des Vorfußes. Das vordere Fußgewölbe sinkt ein, ein Spreizfuß entsteht. Die Mittelfußnerven erfahren einen erhöhten mechanischen Druck. Als Reaktion des Bindegewebes schwillt der Nerv an. Das ist keine Entzündung, auch kein Tumor, sondern eine Bindegewebsreaktion. Durch das Anschwellen des Nervs erhöht sich der Druck, die Nervenfunktion verschlechtert sich. Schmerzen und Taubheit sind die Folge.

Diagnose des Morton Neuroms durch den Fußspezialisten
Durch Befragung des Patienten erhält der Fußspezialist die entscheidenden Informationen. Ist der Schmerz belastungsunabhängig, liegt nämlich meist kein Morton Neurom vor. Spreizfußbildung erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mittelfußschmerz (Metatarsalgie) von einem Morton Neurom herstammt. In vielen Fällen kann der Experte die Verdickung der Mittelfußnerven direkt zwischen den Zehenstrahlen des Mittelfußes ertasten. Bildgebende Verfahren (Röntgen, Kernspin) haben vor allem die Funktion, mögliche andere Ursachen der Metatarsalgie auszuschließen.

Morgen wird der zweite Teil des Artikels veröffentlicht.

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