Team jameda
Sowohl die Nasennebenhöhlen als auch die Nasenschleimhaut selbst erfüllen eine Vielzahl von wichtigen Funktionen in unserem Atemwegsbereich. Zum Einen sorgen die luftgefüllten Knochenräume, die sich zum Großteil erst im Laufe der Kindheit entwickeln, für eine Leichtbauweise des Schädels und für eine Art Knautschzone zum Schutz des Gehirns, zum Anderen sind sie maßgeblich als Resonanzraum am Klang unserer Artikulation beteiligt.
Zusammen mit der Nasenschleimhaut laufen zudem wichtige Klimatisierungsprozesse ab: die eingeatmete Luft wird erwärmt und befeuchtet, selbst bei Minusgraden erreicht die Luft im Rachen eine Temperatur von 25°C! Immunkompetente Zellen und eine Vielzahl von Antikörpern sorgen zudem, gemeinsam mit dem gebildeten Schleim und den Flimmerhärchen, für die extrem wichtige Reinigungs- und Abwehrfunktion.
Gerät dieses komplexe und subtile Gefüge, z.B. durch hartnäckige Keime, Allergien oder anatomische Engstellen, durcheinander, so resultieren akute, akut-rezidivierende oder sogar chronische Entzündungen im Nasennebenhöhlenbereich. Diese Volkskrankheit ist nicht nur lästig und schmerzhaft, sondern kann auch gefährliche Komplikationen mit sich bringen.
Ihr HNO-Facharzt wird die Situation und den Krankheitsverlauf sorgfältig analysieren, Ihnen viele unterstützende Maßnahmen anbieten können und ggf. eine Sanierung der Grundproblematik (Allergie, Nasenscheidewandverkrümmung, Nasenmuschelverdickung) empfehlen.
Im Rahmen von Entzündungen kommt es zu einer Schwellung der Schleimhaut und zu einer vermehrten Sekretbildung. Dadurch werden die Belüftung und die Drainage der Nasennebenhöhlen weiter verschlechtert und es entsteht eine Art Teufelskreis, den es gilt, zu durchbrechen. Entstehen zudem sogar Polypen, so wird in der Regel eine operative Sanierung notwendig. Diese Operation erfolgt minimal-invasiv, also durch das Nasenloch, unter mikroskopischer und endoskopischer Kontrolle.
Im Falle einer akuten Sinusitis können Sie selbst zahlreiche unterstützende Maßnahmen anwenden: Inhalationen mit Salbei und Kamille, Wärmeanwendungen, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Nasenspülungen mit hypertonen Salzlösungen. Ihr HNO-Facharzt kann zudem mit sogenannten hohen Einlagen eine gezielte Abschwellung und damit eine Verbesserung der Beschwerden erreichen, denn wichtig ist ein Freihalten der Zugänge in das Nasennebenhöhlensystem.
Je nach Befund werden zudem lokale Cortison präparate und antiallergische Substanzen eingesetzt; in Einzelfällen kann eine antibiotische Therapie notwendig werden. Zur rechtzeitigen Erkennung von drohenden Komplikationen (Augen- und Weichteilinfektion, Hirnhautentzündung, Abszess-Bildung) und zur Vermeidung unnötiger Antibiotikagaben sollten Sie Ihren HNO-Facharzt in die Behandlung von sinusitischen Beschwerden einbinden.
Für die pflanzlichen Wirkstoffe Cineol, Myrtol und Primelmischung sind in Studien signifikante Überlegenheiten gegenüber Placebo in der Behandlung der akuten Sinusitis nachgewiesen worden. Solche Präparate kann man als weitere Unterstützung sehr empfehlen.
Sollten sich die Beschwerden chronifizieren, so steht Ihnen in der HNO-Praxis die hochmodernste Bildgebung für den Nasennebenhöhlenbereich mittels Digitaler Volumentomographie (DVT) zur Verfügung. Hier können chronische Entzündungsherde und anatomische Engstellen bei geringster Strahlenbelastung genauestens analysiert und somit gezielt behandelt werden.
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