Artikel 25/05/2019

Immuntherapie: Für bestimmte Krebsarten eine weitere Option

Team jameda
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Moderne Immuntherapien in der Onkologie werden gerade intensiv erforscht. Mittlerweile gibt es bereits einige zugelassene Medikamente für bestimmte Krebsarten im fortgeschrittenen Stadium und wenn andere Therapiemöglichkeiten versagen – ein Überblick.

Schwarzer Hautkrebs

Das Maligne Melanom, auch Schwarzer Hautkrebs genannt, ist gefährlicher als andere Hautkrebsformen, da sich die Krebszellen über das Lymphsystem oder die Blutbahn schnell im Körper ausbreiten können. Zwar kann eine operative Entfernung des Tumors helfen. Schwarzer Hautkrebs wird aber oft spät entdeckt, sodass sich in vielen Fällen bereits Metastasen gebildet haben.

Vor allem Menschen mit einem Malignen Melanom im fortgeschrittenen Stadium können von einer der neuen Krebsimmuntherapien profitieren. In Deutschland für die Behandlung fortgeschrittener Melanomerkrankungen zugelassen sind zum Beispiel die Checkpoint-Inhibitoren Ipilimumab, Nivolumab oder Pembrolizumab.

Merkelzellkrebs

Das Merkelzellkarzinom (auch kutanes neuroendokrines Karzinom genannt) tritt selten auf. Dabei handelt es sich aber um eine sehr aggressive Tumorform, die vor allem bei älteren Menschen in der Haut und im Unterhautfettgewebe an Stellen vorkommt, die besonders der Sonne ausgesetzt sind. Ein Merkelzellkarzinom wächst oft sehr schnell und breitet sich über Blut- und Lymphgefäße im Körper aus.

Im fortgeschrittenen Stadium steht in Deutschland seit 2017 der Checkpoint-Inhibitor Avelumab zur Immuntherapie zur Verfügung.

Lungenkrebs

Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) ist in Deutschland die vierthäufigste Krebserkrankung. Mediziner teilen Lungenkrebs aufgrund des unterschiedlichen Aussehens der Zellen und der Zellgröße in zwei Gruppen ein: den kleinzelligen und den nicht-kleinzelligen Lungenkrebs. Für die Krebsimmuntherapie von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium sind in Deutschland zum Beispiel die Checkpoint-Inhibitoren Nivolumab, Pembrolizumab, Atezolizumab und seit September 2018 Durvalumab zugelassen.

Nierenzellkrebs

Das Nierenzellkarzinom (Hypernephrom) ist die häufigste bösartige Tumorerkrankung der Niere. Meist wird es zufällig entdeckt, da Symptome oft erst sehr spät auftreten. Im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium kommt eine Operation nur selten infrage. Medikamente können aber helfen, das Tumorwachstum zu bremsen. Ein Fortschritt in der medikamentösen Behandlung von Nierenzellkrebs sind daher spezielle Wirkstoffe zur Immuntherapie. In Deutschland steht dafür der Checkpoint-Hemmer Nivolumab zur Verfügung.

Blasenkrebs

Harnblasenkarzinome sind bösartige Tumore der Blasenschleimhaut. Häufig sind Raucher davon betroffen. Für fortgeschrittene Blasenkrebserkrankungen sind in Deutschland mehrere Checkpoint-Hemmer zur Immuntherapie zugelassen wie zum Beispiel Atezolizumab, Nivolumab oder Pembrolizumab.

Kopf-Hals-Tumore

Die Bezeichnung Kopf-Hals-Tumore steht für verschiedene Krebsarten, die im Kopf-Hals-Bereich auftreten (z.B. Kehlkopfkrebs, Schilddrüsenkrebs, Mundhöhlenkrebs etc.). Für die immuntherapeutische Behandlung von fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren steht in Deutschland der Checkpoint-Hemmer Nivolumab zur Verfügung.

Leukämie

Leukämie, auch Blutkrebs, steht für eine Gruppe von Krebserkrankungen des blutbildenden Systems. Blutkrebs geht von den Knochenmarkszellen aus. Typisches Anzeichen dafür ist die stark erhöhte Zahl weißer Blutkörperchen im Blut der Patienten. Für Kinder und junge Erwachsene mit einer bestimmten Form von Leukämie steht seit August 2018 als Immuntherapie die CAR-T-Zelltherapie mit Tisagenlecleucel zur Verfügung.

Lymphome

Als Maligne Lymphome bezeichnen Mediziner verschiedene Krebserkrankungen des lymphatischen Systems. Für bestimmte Arten von Lymphomen sind in Deutschland als Immuntherapien sowohl Checkpoint-Inhibitoren ( z.B. Nivolumab und Pembrolizumab) als auch seit August 2018 CAR-T-Zelltherapien mit Tisagenlecleucel und Axicabtagen-Ciloleucel zugelassen.

Quelle

  1. Krebsinformationsdiens des Deutschen Krebsforschungszentrums (krebsinformationsdienst.de, Abruf: 09.05.2019)
  2. Goebeler M, Hamm H: Basiswissen Dermatologie. Springer 2017
  3. Informationen des Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) (gesundheitsinformation.de, Abruf: 09.05.2019)
  4. Onko Internetportal der Deutschen Krebsgesellschaft (https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/onko-internetportal.html, Abruf: 09.05.2019)

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