Artikel 08/06/2017

Durchsichtig oder aus Metall? 3 Typen unauffälliger Zahnspangen

Dr. med. dent. Ahmad Hagar Zahnarzt
Dr. med. dent. Ahmad Hagar
Zahnarzt
3-typen-durchsichtige-zahnspangen

Immer mehr Erwachsene lassen sich heutzutage kieferorthopädisch behandeln. Dies bringt nachvollziehbar den Wunsch nach einer ‘unsichtbaren oder durchsichtigen Zahnspange’ mit sich, da Metall-Brackets im Berufsalltag, beispielsweise beim Kundenkontakt, stören würden. Hinzu kommt, dass sich auch Jugendliche ab einem bestimmtem Alter lieber mit durchsichtigen Zahnspangen behandeln lassen, sodass z.B bei Selfies für die sozialen Medien weiterhin nichts von einer Zahnspange zu sehen ist.

Die Nachfrage nach unsichtbaren Zahnspangen ist also groß. Aber was für verschiedene Sorten von durchsichtigen oder unsichtbaren Zahnspangen gibt es? Was sind deren Vor- und Nachteile? Was spricht für und gegen Metall-Brackets? Auf diese Fragen werde ich Ihnen gerne in diesem Artikel antworten.

Keramik-Brackets

Anstelle von Metall wird hier der Werkstoff Keramik als Bracket-Material verwendet. Die Brackets sind weiß und transluzent - das Licht kann eindringen - also durchsichtig. Der Vorteil ist, dass sie weniger sichtbar sind, als die Metall-Variante. Allerdings können sie sich mit der Zeit z.B. durch Farbstoffe von Speisen und Getränken verfärben. Außerdem ist Keramik frakturanfälliger als Stahl, es bricht also schneller, z.B. wenn zu große Kräfte auf sie einwirken. Keramik-Brackets sind schwieriger von den Zähnen zu entfernen, es ist also auch schmerzhafter.

Lingual-Brackets

Bei der Lingualtherapie werden die Brackets von innen an die Zähne geklebt. Da die Zahnform innen nicht glatt, sondern sehr individuell geformt ist, sollten diese Brackets idealerweise für jeden Zahn individuell hergestellt werden. Dies gilt auch für die Bögen, also die Drähte, die immer wieder eingespannt werden. Der Vorteil ist, dass sie unsichtbar sind. Von der Zahnspange ist nichts zu sehen, wenn man lächelt. Allerdings sind sie auch wesentlich teurer, denn durch den hohen Produktionsaufwand sind die Laborkosten sehr hoch. Außerdem ist der Mundraum eingeengt, was bei manchen Patienten in der ersten Zeit zu Problemen bei der Aussprache von bestimmten Buchstaben führen kann. Auch das Reinigen und das Entfernen von Speiseresten ist etwas erschwert.

Alignertherapie

Die Zähne werden durch durchsichtige Aligner, also Schienen, bewegt, die in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden. In jede dieser Schienen sind geringgradige Zahnbewegungen einprogrammiert, sodass man die Zähne Schritt für Schritt in die vorher geplante Zielposition bewegt. Die Vorteile sind auch hier, dass die Schienen durchsichtig sind und außerdem z.B. beim Essen herausgenommen werden könnnen. Dadurch ist auch die Mundygiene erleichtert. Der Nachteil ist, dass eine sehr gute Mitarbeit des Patienten erfolgsentscheidend ist. Die Schienen sollten idealerweise 22 Stunden täglich getragen werden. Außerdem können nicht alle Zahnfehlstellungen nur mit einer reinen Aligner-Therapie behandelt werden.

Für welche dieser Methoden sollte man sich also entscheiden? Dies kann nur der Patient selbst bestimmen. Natürlich ist es auch eine Kostenfrage. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen nur die konventionellen Metall-Brackets. Alles, was darüber hinaus geht, muss der Patient selber tragen.

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